KLEIN ABER FEIN Welte-Museum in Lindau

Besonders groß ist die Lindauer Insel nicht. Demzufolge sind auch die bekannten - und in jedem Reiseführer aufgelisteten - Museen bald abgehakt. Doch mit Museen ist es wie mit einem guten Hauptgericht: Eigentlich ist man satt, aber da ist noch dieser kleine Appetit auf einen Nachtisch.

Genau dann ist es Zeit für das Welte - Museum.

 

Das wohl kleinste Museum der Stadt ist immer noch ein Geheimtipp, selbst für Einheimische. Zu finden ist es in der Linggstraße 14, im Eingangsbereich der Gaststätte Zum Raichlebeck.

 

In einem Schaukasten laden zwar nicht viele, aber durchaus interessante Exponate dazu ein, sich mit dem Thema automatischer Musikwiedergabe auseinander zu setzen. Und damit sind nicht Tonbänder, CDs oder ähnlich gearteter neumodischer Schnickschnack gemeint, sondern ein technisches Wunderwerk!

1904 entwickelte die Firma M. Welte & Söhne in Freiburg ein Instrument, mit dem man mechanisch Klavierstücke wieder- geben konnte. Als Tonträger fungierten Lochstreifen aus Papier, die sogenannten Notenrollen. Dieses Verfahren zu verstehen, fällt leicht, wenn man sich dazu die liebevoll nachgebildeten Modelle in der Vitrine ansieht. Wem die gedruckten Erklärungen nicht ausreichen, wendet sich mit seinen Fragen an Christoph Böck, den Wirt und Welte - Liebhaber.

 

Namhafte Pianisten & Komponisten ließen es sich nicht nehmen, speziell für dieses Instrument Stücke einzuspielen. So zum Beispiel Eugène d'Albèrt, Claude Debussy, Edvard Grieg, Richard Strauss, oder auch Vladimir Horowitz um nur einige zu nennen. Es gibt sogar Werke, die ausschließlich für die Reproduktion komponiert wurden, so von Paul Hindemith, Ernst Toch, Gerhard Münch, Igor Strawinsky und in jüngerer Zeit Conlon Nancarrow. Diese besonderen Stücke existieren nur auf den Notenrollen, können von Hand gar nicht wiedergegeben werden.

 

Zugegeben, das klingt etwas trocken. Darum ist auf das Herzstück des Welte - Museums in der Linggstraße hinzuweisen: Im Gastraum steht ein echtes Welte Mignon Klavier. Dieses selbstspielende Feurich-Klavier der Firma Welte aus dem Jahr 1925 ist nebst Rollen und Dokumentationsmaterial eine Schenkung von Herrn Dr. Werner König an die Familie Böck in der Gaststätte Zum Raichlebeck. Bei echtem Interesse ist der Wirt des Raichlebeck jederzeit bereit, eine Notenrolle einzulegen. Seine Sammlung alter Originale, aber auch neuerer Kopien, ist derart umfangreich, dass auch der Freund der leichten Muse auf seine Kosten kommt. In jedem Fall wird so der Zauber der mechanischen Musikwiedergabe erlebbar und unvergesslich.

 

 

 

Wem dann, nach diesem hörbaren Kulturgenuss nach einer richtigen Mahlzeit ist, dem

sei an dieser Stelle auch noch das Restaurant selbst ans Herz gelegt.

 

Karin Lang

Speisekarte in Deutsch
Begruessung und Informationen zu Speisek
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Speisekarte in Deutsch Speisen und Getraenke
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Inh.: Christoph Böck

Linggstrasse 14

88131 Lindau

 

Tel. 0049 8382 28759

Geöffnet

 

Mittwoch - Sonntag

12.00 Uhr  - 14.30 Uhr

Abends ab 18.00 Uhr

Montag + Dienstag Ruhetag

 

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