“Erläuterungen zum besseren Verständnis“
Die schwäbische Mundart und die schwäbische Küche haben etliche
Eigenarten, die der Erläuterung bedürfen. Bei den sprachlichen
Eigenheiten sei nur die augen- bzw. ohrenfälligste erwähnt:
.......le Wortendung wie bei Spätzle, Schätzle, Mädle usw.. Hat nicht wie
die Wortendung .....lein oder ....chen mit Verkleinerung oder gar
Verniedlichung zu tun. Besagt lediglich eine gewisse Vertrautheit des
Schwaben mit dem genannten Gegenstand. Kommt allerdings bei fast
allen Hauptworten im Schwäbischen vor. Dies wiederum besagt, daß der
Schwabe eben mit allem vertraut ist!!!
“ Liabs Herrgöttle vo Biberach“*
*Eigentlich:"Herrgöttle von Biberbach"Kreuzwallfahrt im nördlichen Landkreis Augsburg.
Durch die größere Bekanntheit Biberachs ( Schwäbsche Eisenbahn ) wurde der obige Ausruf des Erstaunens im Volksmund auf Biberach umgelegt. Dort ist aber keine sogenannte Hergottswallfahrt.
DieBesonderheiten der schwäbischen Küche können Sie zur Genüge, wenn auch nicht gänzlich bei uns genießen. Hier nur die wichtigsten Grundbegriffe:
Spätzle Grundnahrungsmittel des Schwaben und durch nichts zu
ersetzen.
Kraut Bedeutet immer das aus Filder - Kraut gefertigte
Sauerkraut.
Krautspätzle Einer glücklichen Ehe vergleichbare Verbindung:
Gegartes Kraut und Spätzle werden zu etwa gleichen Teilen
miteinander vermengt und in der Pfanne angebraten.
Spinatspätzle Durch die Zugabe von passiertem Spinat an den Teig
farblich und geschmacklich veränderte Spätzle. Probieren Sie! Sie
werden bestimmt nicht sagen: “Dasselbe in Grün.“
Flädle Dünner aus Ei, Milch und Mehl hergestellter Teigfladen.
Andernorts unter dem Namen Crêpe oder Pfannkuchen bekannt, aber
dann nicht so gut.
Maultasche Vervollkommnung der italienischen Ravioli
Bödele den Boden berührende Unterseite des Hausschweins
(schwäbisch Sau genannt) in gekochter Form als gsottenes Bödele in
der gepökelten (gsurten) und gerauchten Form als gselchts Bödele
bezeichnet
Saubuckel Wie der Name bereits sagt: (Buckel ) oberer
Rückenwirbelbereich des Hausschweins. Wo in unserer Karte der
Begriff erscheint , ist der gselchte Saubuckel gemeint ( Kaseler Hals )
Siedfleisch Gekochtes (eigentlich gesottennes ) Rindfleisch. Begriff
kommt von “sieden“ = kochen. (ich siede, ich siedete, ich habe
gesotten)
Fleischküchle Fleischpflanzerl, Hacksteak, Frikadelle, Bulette,
Fleischlaberl.
Ochseaug Spiegelei
Most Getränk aus vergorenem Apfel / Birnensaft mit ca 8%
Alkohol. Da unser Bauer sauber arbeitet und auch nicht
halb verfaultes Obst zum Mosten verwendet, ist
Erblinden ausgeschlossen und Kopfweh und Durchfall der schlechten
Eigendisposition und nicht dem Most anzulasten.